Gut zu wissen...

Stress - akute Belastungsstörung - 
Posttraumatische  Belastungsstörung


Nur wer auf sich selbst achtet, kann anderen Menschen helfen. 

Aus Liebe zur Feuerwehr.

Schon als Kind sah ich begeisternd den roten Feuerwehrautos hinterher, wenn sie mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatz fuhren. Bei rot über die Ampel, Platz im Straßenverkehr - Eile ist geboten, denn wo anders warten Menschen oder Tiere darauf, Hilfe zu bekommen. 

Die Männer und Frauen der Feuerwehr sind echte Helden. 

Ich wollte auch helfen! Deshalb konnte ich mein 12. Lebensjahr nicht erwarten - endlich Jugendfeuerwehr. Die weiteren Schritte waren schon geplant: die aktive Wehr wartet! Kameradschaft erleben. Atemschutzlehrgang, vielleicht sogar Gruppenführer,... . Es wird eine aufregende Zeit!

Stress - was ist das?

Stress entsteht durch zu viele oder zu wenige Informationen, durch emotionale Belastung und durch die Anhäufung vieler kleiner Belastungen. Dabei kann Stress auch gut sein. Der sog. Eustress regt uns an, konzentrierter zu arbeiten.

Stress lässt unseren Körper reagieren: Schwitzen, Übelkeit, Herzrasen, nervöser Magen - all das sind Reaktionen, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. 

Gegenmaßnahmen kann jeder treffen: Prioritäten setzen, Entspannungstechniken, gedankliche Vorarbeit (z.B. auf Basis des Meldebildes), Sport, Ausbildung, alles liegt am selben Platz,... .

Ist das normal?

Der Einsatz war schlimm. Auf der Rückfahrt hat keiner gesprochen. Ich habe nur funktioniert. Eigentlich hätte alles nicht besser laufen können: wir waren schnell vor Ort, alle Handgriffe haben gepasst. Warum hat es dann doch nicht gereicht?

Die Tage darauf denke ich immer wieder über den Einsatz nach. Bilder kommen hoch, Gerüche, ich „schmecke“ den Einsatz. Geht es nur mir so? Nein. Bei der nächsten Übung merke ich, wie andere sich auch über den Einsatz austauschen. Ähnliche Gedanken haben. Es tut gut, darüber zu reden. 
Jetzt mal konkret

Akute Belastungsstörung bis hin zur Posttraumatischen Belastungsstörung

Typische erste Reaktionen auf besonders belastende Einsätze wie Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder eine starke Erschöpfung werden als „Akute Belastungsreaktion“ (umgangssprachlich: akuter Stress) bezeichnet. Meist klingen diese Reaktionen innerhalb weniger Stunden oder Tage wieder ab. 
Dauern diese Anzeichen jedoch länger als drei Tage und bis zu vier Wochen, bezeichnet man diese mittelfristige Reaktion als „akute Belastungsstörung“. In diesem Fall sollten Psychosoziale Ansprechpartner in der Einsatzorganisation (= PSNV-E) einbezogen werden. 

Besonders belastend sind Einsätze bei denen Kinder, Kollegen, Freunde verletzt wurden, bei denen sehr viele Betroffene gleichzeitig zu versorgen sind. Beispielsweise bei denen Einsatzkräfte selbst in akute Gefahr gerieten oder man sich hilflos oder ohnmächtig fühlte. 

Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zeichnet sich beispielsweise dadurch aus, dass man die Situation in Form von Bildern, Gedanken, Flashbacks oder Alpträumen immer wieder erlebt. Man vermeidet Orte, Menschen, Aktivitäten. Reaktionen sind auch Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Schreckhaftigkeit. 

Das alles sind Reaktionen die entwickelt werden können - aber nicht entwickelt werden müssen. Jeder Mensch ist unterschiedlich und geht mit dem Erlebten anders um. 

Daher ist das Gespräch wichtig. Die richtige und umfassende Einsatznachbesprechung. Das Wissen über Folgen, aber auch über Möglichkeiten der Vorbeugung. 
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